Dokumentarfilm

2023 – 2024

Der letzte Handmaschinensticker im Toggenburg

Bernhard Hollenstein am StickenBernhard Hollenstein auf dem DachbodenBernhard Hollenstein im Wohnzimmer

Bernhard Hollenstein, Fergger und Sticker von Beruf, ist seit frühester Kindheit mit
dem Sticken verbunden. Sein Vater hat sich um die vorletzte Jahrhundertwende eine
Stickmaschine in sein Haus einbauen lassen und konnte mit Sticken den
Familienunterhalt erwirtschaften. Bernhard Hollenstein hat, wie viele Kinder in dieser
Zeit, mit Zurichtarbeiten dem Vater geholfen. Später erlangte er das ganze
Handwerk des Stickens an der Maschine, welches ihm bis heute vertraut geblieben
ist. Fast täglich verbringt er Stunden mit Sticken an seiner geliebten Maschine.

Die ganze Stimmung um diesen Menschen mit seinem Stickhandwerk fasziniert uns.
All das Material und Werkzeug, das rund um diese grosse Maschine wohl geordnet
bereitliegt, lässt einen spüren: hier geht es um echtes, gelebtes und geliebtes
Handwerk.

Wir freuen uns diesem Geheimnis des Stickens, wie es uns Bernhard Hollenstein
zeigt, mit dem Dreh so nahezukommen, dass auch später, sollte diese Maschine
verstummen, daran Anteil genommen werden kann.

Handmaschinenstickerin im Textilmuseum St.Gallen

Unter dem Motto «lebendiges Museum» stickt Maria Weber auf der Museumseigenen
Schulstickmaschine, ein mechanisches Wunderwerk aus dem Jahr 1890.

Vor der Pensionierung ergab sich für Maria Weber die Möglichkeit, das Sticken auf
der Handstickmaschine zu lernen. Ihr Cousin, Bernhard Hollenstein, brachte der
geschickten Frau dieses komplexe Handwerk bei. Noch heute stickt sie nach
bestehenden Vorlagen, die sie von Bernhard bezieht.

Im Film besuchen wir Maria Weber im Textilmuseum St.Gallen. Neben ergänzenden
Erklärungen zum Handwerk lernen wir die Technik des Schattenstichs kennen.

 

Vernissage

Am 18. Mai 2024 werden wir eine Vernissage im Textilmuseum St.Gallen durchführen.

Gerne können Sie sich in den Emailverteiler eintragen, um weitere
Informationen und das Anmeldeformular zu erhalten.

 

Bernhard Hollenstein

Der Handmaschinenstickerei, wie sie in ländlichen Gegenden in Heimarbeit
eingerichtet war, kann man heute noch bei Bernhard Hollenstein in Ehratsrick in
einem alten Toggenburger Bauernhaus im Sticklokal, das ebenerdig in überhöhtem
Raum an einer über 100 Jahre alten Maschine ausgeführt wird, innewerden.


Bernhard Hollenstein, ein Meister seines Faches, begleitet das Sticken seit frühester
Kindheit. Erst waren es Zurichtarbeiten, die oft von Kindern verrichtet wurden;
Nadeln säubern, Nadeln fädeln, Nadeln an der Maschine einsetzen, Fäden
abschneiden, Stoffe abnehmen, neu aufspannen etc. Ein interessiertes Kind erlernte
über diesen Weg den ganzen Prozess kennen. Später war das Umsteigen auf das
Sticken an der Maschine, um ein Leichteres zu bewerkstelligen.

Bernhard Hollenstein, beschreibt seine berufliche Laufbahn:

Mit 16 Jahren holte mich mein zukünftiger Arbeitgeber nach St.Gallen in sein
Stickerei-Exporthaus. Ich
wurde Fergger und hielt 40 Jahre durch, bis die Firma
die Tore schliessen musste
(1952-1992). Nun bin ich in die Fussstapfen meiner
Eltern getreten und habe dank
vielen wertvollen Unterlagen, Stoffen und Fäden
und lebenslang angeeignetem
Fachwissen im schönen Ehratsricker Elternhaus
ein kleines Geschäft aufgebaut und
werde wohl als einer der
«letzten Handmaschinensticker» in die Stickereigeschichte
eingehen.

Möchten Sie Bernhard Hollenstein selber kennenlernen?
Dann kommen Sie zur Vernissage! Wir freuen uns auf Sie.

 

 

 

 

In Zusammenarbeit mit

Golling Electronics

 

Mit Unterstütztung von

Kultur Toggenburg

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